Alle Spielbewertungen zu dem Spiel Dark Angels: Maskerade der Schatten
Geballte Frauenpower für Modedesignerinnen, Burgfräuleins und Kriegerinnen und alle die es werden wollen
verfasst von Claudia am 21.02.2014 um 13:34
Als Senior-Modedesignerin Kate Evans werden wir von psychischen Problemen geplagt. Immer wieder verwandeln sich die Gesichter scheinbar harmloser Mitbürger in hässliche Fratzen. Um diesem unheimlichen Phänomen auf den Grund zu gehen, suchen wir eine Psychologin auf, deren Können aber nicht ausreicht, um uns weiterzuhelfen. Erst als wir die Bekanntschaft mit den „dunklen Engeln“ machen, lichtet sich der Nebel und wir geraten in einen erbitterten Kampf gegen das Böse.
Die Handlung ist geschickt gestrickt worden. Beginnend mit den mysteriösen Erscheinungen befinden wir uns nur wenige Minuten später in unserem Design-Studio, um dort noch dringend ein paar Kleider für eine bevorstehende Kollektion auszuwählen. Erst als wir müde und abgespannt nach Hause kommen, um unseren wohlverdienten Feierabend zu genießen, steigt der Spannungsbogen wieder. Verzweifelt versuchen wir unsere Wohnung zu verbarrikadieren und aus dem Fenster zu fliehen. Durch die als eindeutig gezeichnet wirkenden Personen und die kräftigen Farben ist das Spiel aber keinesfalls zu düster oder gar angst einflößend. Herausragend ist die musikalische Untermalung, die an eine „Rock meets Classic“-Session erinnert und selten so hörenswert gewesen ist. Besonders den Abspann sollten wir uns in aller Ruhe gönnen, um nochmal in den vollen Hörgenuss zu kommen.
Gleich von Beginn an dürfen wir Entscheidungen treffen. Welche Antwort sollen wir der Seelendoktorin geben? Klettern wir bei unserer Flucht aus dem Fenster über die Feuertreppe nach oben oder nach unten? Zum Glück können wir keine Fehler machen, so dass unser Tod gewiss wäre, aber vor die Qual der Wahl werden wir trotzdem gestellt. Im Laufe des Spiels ergänzen immer mehr dieser Kleinigkeiten die Abfolge. Haben wir anfangs nur ein Tagebuch, erhalten wir kurze Zeit später bereits ein Chakram, das wie ein messerscharf geschliffener Bumerang benutzt wird. Dazu gesellt sich irgendwann ein Spielbrett, für das wir neun Figuren finden müssen. Haben wir eine entdeckt, wird diese auf ein Feld gesetzt. Dabei öffnet sich eine Schublade mit einem Fläschchen. In einer über der Inventarleiste befestigten Box werden die Tränke gesammelt. Es gibt die Geschmacksrichtungen Stärke, erweiterter Blick und Zeit verlangsamen. Immer dann, wenn wir nicht mehr weiter wissen, sollten wir ein Auge auf diese Kiste haben.
Doch vor all dem steht die Wahl des Schwierigkeitsgrades auf dem Programm. Entscheiden wir uns für „Amateur“, lädt sich der Tipp und Überspringen innerhalb von 40 Sekunden wieder auf. Dazu Glitzern interaktive Bereiche und wir bekommen keine Klickstrafen in den Wimmelbildern. Im Modus „Standard“ dauert das Aufladen 90 Sekunden, interessante Szenen werden nicht hervorgehoben und wir müssen mit einer Bestrafung bei zu wildem Klicken rechnen. Die dritte Stufe „Experte“ unterscheidet sich nur noch darin, dass kein Hilfebutton und keine Skip-Funktion bereit stehen. Aber Achtung, eine Änderung ist nachträglich nicht mehr möglich.
Das Spiel selbst ist klar strukturiert. Oft erreichen wir Schauplätze, bei denen wir schon alles an Equipment im Gepäck haben, um sie abzuschließen oder eine neue Szene zu öffnen. Nur für den Mittelalter-Teil bekommen wir sogar eine Karte, über die wir uns Transportieren lassen können und die sehr zuverlässig anzeigt, wo noch etwas zu tun ist. Gegen Ende, dann wenn auch die Wege wieder kürzer werden, verschwindet sie wieder. Immer verfügbar ist ein Button, über den wir unsere primäre Aufgabe einsehen können. Eine große Hilfe ist das Tagebuch, das uns des Öfteren wertvolle Hinweise mit auf den Weg gibt. Da können wir dann auch locker über den ein oder anderen lustigen Übersetzungsfehler hinwegsehen, bei dem z. B. ein Aktenkoffer als Briefkasten tituliert wird oder beim Wort Pause einfach mal der Buchstabe A weggelassen wurde, so dass wir nur noch einen Puse-Knopf zur Verfügung haben.
Die Wimmelbilder sind eine wahre Freude. Neben Wortsuchlisten mit netten Interaktionen erwarten uns noch einige andere Versionen. Da wäre zum einen die Fragmentsuche, bei der wir kleine Stücke eines einzelnen Gegenstandes zusammensuchen müssen. Zum anderen erhalten wir die Möglichkeit, bereits vorhandene Objekte wieder in die Szene einzusetzen. Zu guter Letzt kommt auch noch einige Male die Variante zum Zuge, bei der wir ein Teil nach Umriss finden, um mit diesem wiederum andere Dinge im Bild freizuschalten. Dazu sind kleine Minispiele eingebaut worden, die dem Ganzen zu einer tollen Abwechslung verhelfen, so dass beim Verlassen des einen Wimmelbildes schon die Freude aufs nächste vorprogrammiert ist. Einziger Wehmutstropfen ist dann der, dass in den klassischen Wimmelbildern gelegentlich Gegenstände in den dunkelsten Ecken versteckt wurden, die so mit bloßem Auge kaum zu erkennen sind.
Nicht minder kreativ waren die Entwickler bei den Minispielen. Zwar sind die meisten nur im Fenstermodus spielbar, dafür sind sie allesamt unterhaltend. Egal, ob wir eine Modekollektion aus verschiedenen Kleidungsstücken zusammen stellen, merkwürdige Speise-Kombinationen aus einer Menükarte auswählen oder eine Route für den Express-Zug finden müssen, alles macht Spaß und ist immer irgendwie mit der Handlung verwoben. Das Spielbrett mit den Figuren, das eingangs erwähnt wurde, verwandelt sich am Schluss ebenfalls in ein Rätsel, dieses Mal sogar im Vollbild-Modus.
Nach ca. 4 Stunden ahnen wir dann, dass das Ende bald nahen wird. Als es dann so weit ist, erscheint es uns aber mehr als knapp gehalten, doch glücklicherweise deutet es auf eine Fortsetzung hin. Trotzdem es sich um einen Normalversion handelt, können wir uns noch 44 Auszeichnungen erarbeiten. Auch erinnern die vielen Zusatzfunktionen mehr an eine Sammleredition, was es aber definitiv nicht ist.
Skywind Games ist mit „Dark Angels: Maskerade der Schatten“ ein ganz großer 4,5 Sterne Wurf gelungen. Sie zeigen vielen anderen Entwicklern, was machbar ist, ohne ein Spiel gleich als Sammleredition zu deklarieren. Es ist schlüssig, es ist spannend, es ist abwechslungsreich und es weicht endlich mal komplett vom ewigen Einheitsbrei ab. Visuell ansprechend und akustisch hervorragend ausgearbeitet macht es auch in diesen Bereichen Freude. Selten wird uns ein Spiel so lange in Erinnerung bleiben, auch wenn es in wenigen, fast zu vernachlässigenden Punkten noch Entwicklungsmöglichkeiten gäbe. Nicht lange fackeln und zugreifen, lautet hier die Devise. Der holden Männlichkeit ist natürlich vorab ein Probe-Download empfohlen, um auszutesten, ob sie mit so viel geballter Frauenpower über mehrere Stunden klar kommen werden.
Elke M. für Gamesetter mehr anzeigen »
Die Handlung ist geschickt gestrickt worden. Beginnend mit den mysteriösen Erscheinungen befinden wir uns nur wenige Minuten später in unserem Design-Studio, um dort noch dringend ein paar Kleider für eine bevorstehende Kollektion auszuwählen. Erst als wir müde und abgespannt nach Hause kommen, um unseren wohlverdienten Feierabend zu genießen, steigt der Spannungsbogen wieder. Verzweifelt versuchen wir unsere Wohnung zu verbarrikadieren und aus dem Fenster zu fliehen. Durch die als eindeutig gezeichnet wirkenden Personen und die kräftigen Farben ist das Spiel aber keinesfalls zu düster oder gar angst einflößend. Herausragend ist die musikalische Untermalung, die an eine „Rock meets Classic“-Session erinnert und selten so hörenswert gewesen ist. Besonders den Abspann sollten wir uns in aller Ruhe gönnen, um nochmal in den vollen Hörgenuss zu kommen.
Gleich von Beginn an dürfen wir Entscheidungen treffen. Welche Antwort sollen wir der Seelendoktorin geben? Klettern wir bei unserer Flucht aus dem Fenster über die Feuertreppe nach oben oder nach unten? Zum Glück können wir keine Fehler machen, so dass unser Tod gewiss wäre, aber vor die Qual der Wahl werden wir trotzdem gestellt. Im Laufe des Spiels ergänzen immer mehr dieser Kleinigkeiten die Abfolge. Haben wir anfangs nur ein Tagebuch, erhalten wir kurze Zeit später bereits ein Chakram, das wie ein messerscharf geschliffener Bumerang benutzt wird. Dazu gesellt sich irgendwann ein Spielbrett, für das wir neun Figuren finden müssen. Haben wir eine entdeckt, wird diese auf ein Feld gesetzt. Dabei öffnet sich eine Schublade mit einem Fläschchen. In einer über der Inventarleiste befestigten Box werden die Tränke gesammelt. Es gibt die Geschmacksrichtungen Stärke, erweiterter Blick und Zeit verlangsamen. Immer dann, wenn wir nicht mehr weiter wissen, sollten wir ein Auge auf diese Kiste haben.
Doch vor all dem steht die Wahl des Schwierigkeitsgrades auf dem Programm. Entscheiden wir uns für „Amateur“, lädt sich der Tipp und Überspringen innerhalb von 40 Sekunden wieder auf. Dazu Glitzern interaktive Bereiche und wir bekommen keine Klickstrafen in den Wimmelbildern. Im Modus „Standard“ dauert das Aufladen 90 Sekunden, interessante Szenen werden nicht hervorgehoben und wir müssen mit einer Bestrafung bei zu wildem Klicken rechnen. Die dritte Stufe „Experte“ unterscheidet sich nur noch darin, dass kein Hilfebutton und keine Skip-Funktion bereit stehen. Aber Achtung, eine Änderung ist nachträglich nicht mehr möglich.
Das Spiel selbst ist klar strukturiert. Oft erreichen wir Schauplätze, bei denen wir schon alles an Equipment im Gepäck haben, um sie abzuschließen oder eine neue Szene zu öffnen. Nur für den Mittelalter-Teil bekommen wir sogar eine Karte, über die wir uns Transportieren lassen können und die sehr zuverlässig anzeigt, wo noch etwas zu tun ist. Gegen Ende, dann wenn auch die Wege wieder kürzer werden, verschwindet sie wieder. Immer verfügbar ist ein Button, über den wir unsere primäre Aufgabe einsehen können. Eine große Hilfe ist das Tagebuch, das uns des Öfteren wertvolle Hinweise mit auf den Weg gibt. Da können wir dann auch locker über den ein oder anderen lustigen Übersetzungsfehler hinwegsehen, bei dem z. B. ein Aktenkoffer als Briefkasten tituliert wird oder beim Wort Pause einfach mal der Buchstabe A weggelassen wurde, so dass wir nur noch einen Puse-Knopf zur Verfügung haben.
Die Wimmelbilder sind eine wahre Freude. Neben Wortsuchlisten mit netten Interaktionen erwarten uns noch einige andere Versionen. Da wäre zum einen die Fragmentsuche, bei der wir kleine Stücke eines einzelnen Gegenstandes zusammensuchen müssen. Zum anderen erhalten wir die Möglichkeit, bereits vorhandene Objekte wieder in die Szene einzusetzen. Zu guter Letzt kommt auch noch einige Male die Variante zum Zuge, bei der wir ein Teil nach Umriss finden, um mit diesem wiederum andere Dinge im Bild freizuschalten. Dazu sind kleine Minispiele eingebaut worden, die dem Ganzen zu einer tollen Abwechslung verhelfen, so dass beim Verlassen des einen Wimmelbildes schon die Freude aufs nächste vorprogrammiert ist. Einziger Wehmutstropfen ist dann der, dass in den klassischen Wimmelbildern gelegentlich Gegenstände in den dunkelsten Ecken versteckt wurden, die so mit bloßem Auge kaum zu erkennen sind.
Nicht minder kreativ waren die Entwickler bei den Minispielen. Zwar sind die meisten nur im Fenstermodus spielbar, dafür sind sie allesamt unterhaltend. Egal, ob wir eine Modekollektion aus verschiedenen Kleidungsstücken zusammen stellen, merkwürdige Speise-Kombinationen aus einer Menükarte auswählen oder eine Route für den Express-Zug finden müssen, alles macht Spaß und ist immer irgendwie mit der Handlung verwoben. Das Spielbrett mit den Figuren, das eingangs erwähnt wurde, verwandelt sich am Schluss ebenfalls in ein Rätsel, dieses Mal sogar im Vollbild-Modus.
Nach ca. 4 Stunden ahnen wir dann, dass das Ende bald nahen wird. Als es dann so weit ist, erscheint es uns aber mehr als knapp gehalten, doch glücklicherweise deutet es auf eine Fortsetzung hin. Trotzdem es sich um einen Normalversion handelt, können wir uns noch 44 Auszeichnungen erarbeiten. Auch erinnern die vielen Zusatzfunktionen mehr an eine Sammleredition, was es aber definitiv nicht ist.
Skywind Games ist mit „Dark Angels: Maskerade der Schatten“ ein ganz großer 4,5 Sterne Wurf gelungen. Sie zeigen vielen anderen Entwicklern, was machbar ist, ohne ein Spiel gleich als Sammleredition zu deklarieren. Es ist schlüssig, es ist spannend, es ist abwechslungsreich und es weicht endlich mal komplett vom ewigen Einheitsbrei ab. Visuell ansprechend und akustisch hervorragend ausgearbeitet macht es auch in diesen Bereichen Freude. Selten wird uns ein Spiel so lange in Erinnerung bleiben, auch wenn es in wenigen, fast zu vernachlässigenden Punkten noch Entwicklungsmöglichkeiten gäbe. Nicht lange fackeln und zugreifen, lautet hier die Devise. Der holden Männlichkeit ist natürlich vorab ein Probe-Download empfohlen, um auszutesten, ob sie mit so viel geballter Frauenpower über mehrere Stunden klar kommen werden.
Elke M. für Gamesetter mehr anzeigen »
Auch für Männer geeignet
verfasst von Raimund am 01.10.2014 um 10:16
Meisterschreiber
Hier findest du die 10 aktivsten Verfasser von Spielbewertungen.
Claudia K. | 404 | |
Claudia S. | 319 | |
O. P. | 306 | |
Corinna K. | 217 | |
Jochen S. | 157 | |
Beatrice H. | 127 | |
Ingeborg P. | 119 | |
Gaby (Webworky) R. | 92 | |
Susanne S. | 91 | |
Raimund O. | 79 | |