Alle Spielbewertungen zu dem Spiel Verschleierte Wirklichkeit
verfasst von Claudia am 13.09.2010 um 11:31
"Verschleierte Wirklichkeit" ist das erste Wimmelbildspiel der Entwicklerschmiede Puzzle Lab und wie jeder Erstling hat es seine Schwächen – aber auch Stärken. Zu den Stärken gehören unbedingt die sehr ästhetischen Grafiken, die liebevoll gezeichnet sind, die innovativen Spielideen und die immens spannende und gruselige Geschichte des Abenteuers. Monica Dip, eine junge Frau, erwacht aus der Narkose. Ihr wurde die Augenhornhaut eines Unfalltoten transplantiert, so dass sie nun wieder sehen kann. Kurz nach der erfolgreichen Transplantation jedoch beginnen sie düstere Visionen heimzusuchen. Sie befürchtet durch die Augen ihres Organspenders etwas zu sehen, das jener erlebt hatte.
Das Spiel beginnt, indem man die Autoschlüssel sucht, damit sie die Orte ihrer Visionen aufsuchen kann. Es folgt eine sehr idyllisch wirkende Wimmelbildszene. Man überblickt sanfte Felder, ein paar Häuser eines englisch anmutenden Dorfes, Blätter fallen. Kein Grund zur Panik. Monicas Visionen aber sind beunruhigend, haben mit Menschen zu tun, die verschwunden sind. Im Lauf der Geschichte stellt sich heraus, dass alle ermordet worden sind, alle Organmutationen hatten, und alle im Jahr 1995 Patient im St. Rose-Krankenhaus gewesen waren. (Achtung: die Wimmelbildszenen sind überhaupt nicht blutig oder grausam, sondern im Gegenteil, oft sehr idyllisch.)
Alle Opfer werden mit Namen und Beruf vorgestellt. Jeder von ihnen hatte eine besondere Fähigkeit aufgrund der Organmutationen. So wird von einem Japanologen berichtet, der einen ausgeprägten Buckel hatte, von dem er behauptete, es seien zusammengefaltete Flügel darin versteckt. Ein berühmter Taucher, der viele versunkene Schätze geborgen hatte, behauptete, dass er unter Wasser ohne Sauerstoff-Flasche atmen könne. Ein anderes Opfer hatte behauptet, fliegen zu können und mit Vögeln sprechen zu können. Mit zunehmendem Entsetzen folgt Monica den verschiedenen Visionen – wobei ihr bis kurz vor Schluss nicht klar ist, ob die Morde von ihrem Spender begangen wurden, oder ob er dabei war, diese Verbrechen aufzuklären, als er einem Autounfall zum Opfer fiel.
In den Wimmelbildszenen kommt ein neues Spielprinzip zum Einsatz. Es müssen nicht nur Gegenstände gefunden werden, sondern auch Buchstaben. Diese Buchstaben werden später noch benötigt. Obwohl man sie meist von Anfang an deutlich im Bild sieht, kann man sie nicht einfach anklicken, sondern muss warten, bis sie in der Liste der zu suchenden Gegenstände angezeigt werden. Die Liste der zu suchenden Gegenstände befindet sich unten am Bildrand und zeigt weiß unterlegte Begriffe an – diese sind sofort im Spiel zu finden – und grau unterlegte. Die kann man erst finden, wenn man die richtigen Buchstaben beim richtigen Objekt im Textfeld einfügt. Also z.B. man findet das "A", das in dem Wort "Tasche" fehlt, fügt es im Textfeld ein, die Tasche verschwindet und darunter liegt ein Gegenstand, der auf der Suchliste grau unterlegt war. Vertrackterweise findet man die Buchstaben nicht unbedingt in der Szene, in der sie gebraucht werden, sondern auch möglicherweise erst in einer Anschluss-Szene, man muss danach also noch mal zurück, um auch hier alle Suchitems abhaken zu können.
In jeder Suchsequenz des Spiels gibt es eine offen einsehbare Wimmelbildszene, und eine, zu der man erst Zugang erhält, wenn man ein Minispiel gelöst hat. Man muss verschiedenfarbige Dreiecke und Vierecke zusammen sortieren. Das klingt erst mal nicht so spannend, aber die Farben der Dreiecke und Vierecke sind so schön, dass mir diese Bilder sehr viel Freude machten. Wie überhaupt die grafischen Darstellungen des Spiels sehr schön sind und stark mit der düsteren Geschichte kontrastieren. Man findet nirgendwo Blutlachen oder sonstige Relikte der Morde. Um eine Szene abzuschließen, muss man in einem Textpuzzle herausfinden, wo man in der jeweiligen Szene nach Hinweisen suchen soll. Wenn man dann am angegebenen Ort nachsieht, findet man Notizzettel, die einem weitere Details der Geschichte enthüllen.
Die Hinweisfunktion des Spiels lädt sich sehr schnell wieder auf und steht grenzenlos zur Verfügung, so dass auch Menschen, die Englisch nicht so gut können, ihre Freude an dem Spiel haben können.
Um zur neuen Szene zu gelangen muss man wieder ein Minispiel lösen, man muss ein Bild mittels verschiedener Lampen ausleuchten. Das klingt ganz einfach, ist aber doch einigermaßen herausfordernd. Nimmt man eine Lampe von einem Ort weg, wird der ganze Fleck wieder dunkel und man muss erst durch eine andere Beleuchtung den Ort wiederfinden, an dem man die Lampe aufgehängt hatte. Hier funktioniert auch die Hinweisfunktion nicht, man muss selbst kreativ puzzlen.
Einen wesentlichen Nachteil hat das Spiel auch, leider. Wenn man das Spiel verlassen möchte, kommt immer die Warnung "Dein Spielstand wird nicht gespeichert", aber das ist nicht wahr. Der Spielestand wird sehr wohl gespeichert, allerdings nur, falls man gerade am Ende eines Levels war. Unterbricht man mitten im Level muss man beim folgenden Start wieder am Anfang des Levels beginnen.
Das Ende des Spiels kommt relativ unvermittelt und die Auflösung der Geschichte ist nicht wirklich befriedigend. Aber das ist sie meiner Erfahrung nach bei vielen anderen Wimmelbildspielen oft auch nicht. Ehrlich gesagt, hoffe ich noch darauf, dass das Spiel nur deshalb so aufhört, weil Puzzlelab insgeheim schon an einer Fortsetzung der Geschichte arbeitet, die noch spannender und noch geheimnisvoller sein wird als es "Verschleierte Wirklichkeit" schon ist.
Mir hat das Spiel alles in allem sehr gut gefallen. Die Wimmelbildszenen sind optisch so liebevoll gemacht, dass ich oft innegehalten habe beim Suchen und einfach nur geschaut habe. Die Idee mit den Buchstaben hat mir sehr gefallen. Das Minispiel mit den bunten Dreiecken und Vierecken ist eine wahre Pracht für die Augen. Selbst das Geräusch, wenn man einen Gegenstand gefunden hat, ist wirklich schön und mit Bedacht gewählt. Die Begleitmusik zum Spiel ist ideal um eine Atmosphäre von Unwirklichkeit, Traum, Vision zu kreieren.
Alles fühlt sich ein bisschen wie in einem Traum an – und so ergeht es ja auch der Heldin des Spiels wirklich, sie fühlt sich ja in einer Art Traum und hat Visionen. Auch die Geschichte fand ich sehr faszinierend erzählt, wie ich überhaupt das Gefühl habe, dass Sich-Einlassen-Können auf diese Traumwelt der Schlüssel dazu ist, ob einem das Spiel gefallen wird oder nicht. Schade ist, dass man das 3,5 Sterne Spiel nicht zwischenspeichern kann, es sei denn am Levelende und dass das Ende nicht wirklich detektivisch aufgelöst wird.
Gyanda J. für Gamesetter mehr anzeigen »
Das Spiel beginnt, indem man die Autoschlüssel sucht, damit sie die Orte ihrer Visionen aufsuchen kann. Es folgt eine sehr idyllisch wirkende Wimmelbildszene. Man überblickt sanfte Felder, ein paar Häuser eines englisch anmutenden Dorfes, Blätter fallen. Kein Grund zur Panik. Monicas Visionen aber sind beunruhigend, haben mit Menschen zu tun, die verschwunden sind. Im Lauf der Geschichte stellt sich heraus, dass alle ermordet worden sind, alle Organmutationen hatten, und alle im Jahr 1995 Patient im St. Rose-Krankenhaus gewesen waren. (Achtung: die Wimmelbildszenen sind überhaupt nicht blutig oder grausam, sondern im Gegenteil, oft sehr idyllisch.)
Alle Opfer werden mit Namen und Beruf vorgestellt. Jeder von ihnen hatte eine besondere Fähigkeit aufgrund der Organmutationen. So wird von einem Japanologen berichtet, der einen ausgeprägten Buckel hatte, von dem er behauptete, es seien zusammengefaltete Flügel darin versteckt. Ein berühmter Taucher, der viele versunkene Schätze geborgen hatte, behauptete, dass er unter Wasser ohne Sauerstoff-Flasche atmen könne. Ein anderes Opfer hatte behauptet, fliegen zu können und mit Vögeln sprechen zu können. Mit zunehmendem Entsetzen folgt Monica den verschiedenen Visionen – wobei ihr bis kurz vor Schluss nicht klar ist, ob die Morde von ihrem Spender begangen wurden, oder ob er dabei war, diese Verbrechen aufzuklären, als er einem Autounfall zum Opfer fiel.
In den Wimmelbildszenen kommt ein neues Spielprinzip zum Einsatz. Es müssen nicht nur Gegenstände gefunden werden, sondern auch Buchstaben. Diese Buchstaben werden später noch benötigt. Obwohl man sie meist von Anfang an deutlich im Bild sieht, kann man sie nicht einfach anklicken, sondern muss warten, bis sie in der Liste der zu suchenden Gegenstände angezeigt werden. Die Liste der zu suchenden Gegenstände befindet sich unten am Bildrand und zeigt weiß unterlegte Begriffe an – diese sind sofort im Spiel zu finden – und grau unterlegte. Die kann man erst finden, wenn man die richtigen Buchstaben beim richtigen Objekt im Textfeld einfügt. Also z.B. man findet das "A", das in dem Wort "Tasche" fehlt, fügt es im Textfeld ein, die Tasche verschwindet und darunter liegt ein Gegenstand, der auf der Suchliste grau unterlegt war. Vertrackterweise findet man die Buchstaben nicht unbedingt in der Szene, in der sie gebraucht werden, sondern auch möglicherweise erst in einer Anschluss-Szene, man muss danach also noch mal zurück, um auch hier alle Suchitems abhaken zu können.
In jeder Suchsequenz des Spiels gibt es eine offen einsehbare Wimmelbildszene, und eine, zu der man erst Zugang erhält, wenn man ein Minispiel gelöst hat. Man muss verschiedenfarbige Dreiecke und Vierecke zusammen sortieren. Das klingt erst mal nicht so spannend, aber die Farben der Dreiecke und Vierecke sind so schön, dass mir diese Bilder sehr viel Freude machten. Wie überhaupt die grafischen Darstellungen des Spiels sehr schön sind und stark mit der düsteren Geschichte kontrastieren. Man findet nirgendwo Blutlachen oder sonstige Relikte der Morde. Um eine Szene abzuschließen, muss man in einem Textpuzzle herausfinden, wo man in der jeweiligen Szene nach Hinweisen suchen soll. Wenn man dann am angegebenen Ort nachsieht, findet man Notizzettel, die einem weitere Details der Geschichte enthüllen.
Die Hinweisfunktion des Spiels lädt sich sehr schnell wieder auf und steht grenzenlos zur Verfügung, so dass auch Menschen, die Englisch nicht so gut können, ihre Freude an dem Spiel haben können.
Um zur neuen Szene zu gelangen muss man wieder ein Minispiel lösen, man muss ein Bild mittels verschiedener Lampen ausleuchten. Das klingt ganz einfach, ist aber doch einigermaßen herausfordernd. Nimmt man eine Lampe von einem Ort weg, wird der ganze Fleck wieder dunkel und man muss erst durch eine andere Beleuchtung den Ort wiederfinden, an dem man die Lampe aufgehängt hatte. Hier funktioniert auch die Hinweisfunktion nicht, man muss selbst kreativ puzzlen.
Einen wesentlichen Nachteil hat das Spiel auch, leider. Wenn man das Spiel verlassen möchte, kommt immer die Warnung "Dein Spielstand wird nicht gespeichert", aber das ist nicht wahr. Der Spielestand wird sehr wohl gespeichert, allerdings nur, falls man gerade am Ende eines Levels war. Unterbricht man mitten im Level muss man beim folgenden Start wieder am Anfang des Levels beginnen.
Das Ende des Spiels kommt relativ unvermittelt und die Auflösung der Geschichte ist nicht wirklich befriedigend. Aber das ist sie meiner Erfahrung nach bei vielen anderen Wimmelbildspielen oft auch nicht. Ehrlich gesagt, hoffe ich noch darauf, dass das Spiel nur deshalb so aufhört, weil Puzzlelab insgeheim schon an einer Fortsetzung der Geschichte arbeitet, die noch spannender und noch geheimnisvoller sein wird als es "Verschleierte Wirklichkeit" schon ist.
Mir hat das Spiel alles in allem sehr gut gefallen. Die Wimmelbildszenen sind optisch so liebevoll gemacht, dass ich oft innegehalten habe beim Suchen und einfach nur geschaut habe. Die Idee mit den Buchstaben hat mir sehr gefallen. Das Minispiel mit den bunten Dreiecken und Vierecken ist eine wahre Pracht für die Augen. Selbst das Geräusch, wenn man einen Gegenstand gefunden hat, ist wirklich schön und mit Bedacht gewählt. Die Begleitmusik zum Spiel ist ideal um eine Atmosphäre von Unwirklichkeit, Traum, Vision zu kreieren.
Alles fühlt sich ein bisschen wie in einem Traum an – und so ergeht es ja auch der Heldin des Spiels wirklich, sie fühlt sich ja in einer Art Traum und hat Visionen. Auch die Geschichte fand ich sehr faszinierend erzählt, wie ich überhaupt das Gefühl habe, dass Sich-Einlassen-Können auf diese Traumwelt der Schlüssel dazu ist, ob einem das Spiel gefallen wird oder nicht. Schade ist, dass man das 3,5 Sterne Spiel nicht zwischenspeichern kann, es sei denn am Levelende und dass das Ende nicht wirklich detektivisch aufgelöst wird.
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Ein Oldie und Klassiker
verfasst von Anonym am 13.02.2018 um 14:44
Das Spielprinzip Buchstaben suchen und einsetzen damit weitere suchenden Gegenstände frei gesetzt werden, macht Spaß und ist schön in dem Spiel eingebunden. Die grafische Darstellung ist auch sehr schön. Die Lampenpuzzle fand ich schon etwas schwerer zu lösen. Die Wimmelbildszenen sind sehr schön und liebevoll gestaltet. Ich mag diese Oldies und Klassiker Spiele sehr. Sie machen Spaß, haben ihren eigenen Reiz, sind faszinierend und
kommen nicht aus der Mode. mehr anzeigen »
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verfasst von Gaby (Webworky) am 17.09.2010 um 09:28
Sehr schöne Optik - aber das war es dann m.E. auch schon... Denn es unterscheidet sich kaum von den üblichen Wimmelbildspielen, im Gegenteil, die Erläuterungen sind teilweise nicht logisch nachvollziehbar und so haben mir die 60 Minuten Testspielzeit keinen Grund aufgezeigt, es tatsächlich anzuschaffen.
Leider sind in letzter Zeit die Wimmelbildspiele nicht mehr sehr ausgereift, es fehlt an Abwechslung - lieber sollte man hier vielleicht ein wenig warten, bis das nächste Game eingestellt wird und erst einmal eine "größere" und für Benutzer, die ein Spiel mehrmals durchspielen möchten, auch abwechslungsreicher gestalten. mehr anzeigen »
Leider sind in letzter Zeit die Wimmelbildspiele nicht mehr sehr ausgereift, es fehlt an Abwechslung - lieber sollte man hier vielleicht ein wenig warten, bis das nächste Game eingestellt wird und erst einmal eine "größere" und für Benutzer, die ein Spiel mehrmals durchspielen möchten, auch abwechslungsreicher gestalten. mehr anzeigen »
verfasst von Heike am 14.09.2010 um 22:49
verfasst von Heike am 17.11.2010 um 12:45
verfasst von Corinna am 15.09.2010 um 01:43
verfasst von Yvonne am 09.04.2012 um 14:04
Ganz nett gemacht, allerdings auf Dauer unglaublich eintönig - die Minispiele sind SEHR einfach, eher etwas für kleinere Kinder und wiederholen sich leider permanent, und auch die Wimmelbilder an sich sind immer gleich aufgebaut: Suche Buchstaben - Suche Gegenstände -> Fertig und dann folgt wieder eins der nach einmal Spielen ausgelutschten Minispiele. Die Story ist ganz nett aufgebaur und auch die Grafik liebevoll gestaltet aber im Großen und Ganzen lohnt der Kauf nicht, denn es ändert sich nach den ersten 60 Min nicht wirklich etwas bis zum Ende. mehr anzeigen »
verfasst von Beatrice am 10.10.2010 um 18:20
verfasst von Markus am 26.09.2010 um 11:17
verfasst von Claudia am 04.04.2011 um 18:16
verfasst von tanja am 18.09.2010 um 20:16
verfasst von Annemarie am 15.09.2010 um 14:47
verfasst von Alexandra am 06.05.2012 um 22:17
Die Idee für die Geschichte ist ja ganz nett, aber so richtig schlüssig und logisch ist das Ganze nicht. Zum Beispiel -- wenn die junge Frau vor her Hornhauttransplantation blind war, wieso hat sie dann einen Führerschein und findet sich direkt problemlos zurecht? Die Motive hinter den Geschehnissen werden nie richtig aufgeklärt, und das Ende ist recht aprupt und wenig befriedigend, meiner Meinung nach. Die Minispiele sind so einfach, dass man eigentlich gar nicht verlieren kann, und so hat man das Spiel auch sehr schnell durch. mehr anzeigen »
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