Alle Spielbewertungen zu dem Spiel Secret Diaries: Florence Ashford
verfasst von Claudia am 27.12.2010 um 10:04
Florence Ashford ist die Tochter eines wohlbetuchten Landadligen im England von 1850. Ihre unbeschwerte Jugend endet jäh, als ihr Vater all sein Vermögen verliert. Um die Familie zu retten, willigt sie in die Ehe mit einem reichen Marquis ein, den sie bisher noch nie gesehen hat. Die Geschichte beginnt mit ihrer Reise zu seinem Anwesen Bucklebury Manor. Florence träumt davon, dass sie dort die Liebe ihres Lebens finden möge. Als sie ankommt, muss sie jedoch feststellen, dass der Marquis sie belogen hat, er kann ihre Familie nicht aus den finanziellen Schwierigkeiten retten. Glücklicherweise gibt es da noch Anthony, einen jungen und hübschen Fremden, der ein Geheimnis in sich birgt. Hilf Florence, dieses Rätsel zu lösen und das Glück der Familie Ashford doch noch zu retten.
In der Manier von Barbara Cartland, die immerhin Milliarden von Büchern mit ihren kitschigen Liebesgeschichten verkauft hat, wird uns hier ein prachtvolle Geschichte geboten: eine junge hübsche Heldin, ein attraktiver edler junger Held, ein intriganter Marquis (der übrigens herrlich gezeichnet ist), Betrug, Gefangenschaft und ein wichtiges Geheimnis, das unbedingt aufgedeckt werden muss. Als Belohnung für all die Mühen winkt Florence dann ein Leben in Glück und Wohlstand, so wie wir es aus den Märchen kennen: "And they lived happily ever after". Dieses Spiel eignet sich wie kein zweites für regnerische Herbstabende, bei denen man es sich vor dem PC mit einer Tasse Tee gemütlich macht. Naja, zumindest für die romantischen Seelen unter uns eignet es sich dafür. Das Startbild des Spiels stimmt uns freundlich auf die Geschichte ein. Man sieht auf eine gepflegte Parklandschaft, eine kleine Steinbrücke überquert einen Bach, im Hintergrund sieht man Bucklebury Manor, im Vordergrund wird gerade Tee serviert. Dazu begleitet einen sanfte klassische Klaviermusik, die eigens für "Secret Diaries – Florence Ashford" komponiert wurde. Ein Spiel zum Aufatmen, zum Entspannen, zum zu sich Kommen nach einem hektischen Arbeitstag.
Man kann in zwei verschiedenen Modi spielen, "Normal" und "Experte". Wie üblich bekommt man im Experten-Modus weniger Glitzern und lädt der Hint-Button langsamer auf. Der Cursor stellt eine elegante Frauenhand dar, bei manchen Objekten kann man mit der Hand auch zugreifen. Der Hint-Button rechts im Bild ist eine Uhr mit daneben einem Konterfei von Florence. Sie gibt einem die Erklärungen. Der Hint-Button lädt im Normal-Modus relativ zügig auf und er ist auch dann hilfreich, wenn man mal in einer Szene steht, in der alles schon erledigt ist und man nicht weiß, wo man als Nächstes hin soll. Links findet man das Tagebuch, das leuchtet, wenn es einen neuen Eintrag gibt. Es ist ratsam, es auch wirklich zu lesen – manche Hinweise findet man nur hier. In der Mitte des Spielbildes befindet sich der Inventar-Balken, der als romantisches Blumenbeet gezeichnet ist. Minispiele sind überspringbar, allerdings lädt der Skip-Button recht lange, so dass man in der Zwischenzeit einfach mal knobeln kann, ob man es nicht doch lösen kann, so schwer sind sie nicht.
Manchmal kann man Dinge einfach so in Szenen aufnehmen, ohne, dass man erst dafür etwas tun musste, doch meist sind sehr viele unterschiedliche Handlungen erforderlich, um nur so eine Kleinigkeit wie die einen Brief zu schreiben, erledigt zu bekommen. Man glaubt ja gar nicht, wie mühsam dies im Jahr 1850 gewesen sein muss. Zuerst muss man eine Feder finden. Man muss einem Vogel Futter besorgen, die Feder schärfen und mit einem Schaft versehen. Dann braucht man noch Papier und Tinte. Die legt man dann auf dem Schreibtisch ab und plötzlich erscheint schon ein vorgeschriebener Brief, aus dem allerdings alle wichtigen Worte herausgeschnitten wurden, die man nun wieder einfügen soll. Nachdem man dies erledigt hat, muss dann dieser Brief noch versiegelt werden – Tesa war ja damals noch nicht erfunden. Also macht man sich erneut auf die Suche nach flüssigem Siegellack, einer Kerze, einer Möglichkeit aus beidem einen festen Siegelschaft herzustellen – und den Siegelring muss man auch erst noch finden. Natürlich bekommt man den nicht einfach so, sondern muss etwas dafür tun. Wichtig ist: wenn für eine Handlung mehrere Teile nötig sind, dann muss man erst tatsächlich alle Teile eingesammelt haben, bevor man anfangen kann. Versucht man es mit nur einem Teil der benötigten Dinge zumindest anzufangen mit der Handlung erklärt einem Florence, dass man erst alle nötigen Bestandteile finden müsse. Leider sagt sie einem nicht immer, wie viele das sind, so dass man manchmal etwas umherirrt auf der Suche.
Neben den sehr wohltuenden Zeichnungen, den Charakteren, der gut komponierten Geschichte, der so angenehmen beruhigenden Begleitmusik, waren es vor allem die vielfältigen Minispiele, die mir sehr gut gefallen haben in diesem Spiel. Alle machen Sinn! Und das ist wahrhaft eine Leistung, wenn man mal an die unsinnigen Aktionen denkt, die man oft in anderen Wimmelbildspielen ausführen muss. Hier sind die Spiele sehr gut in die Geschichte eingebettet. Bei ihrer Ankunft möchte sich Florence erst etwas frisch machen, bevor sie den Marquis trifft. Dafür braucht sie natürlich einen Kamm und eine Brosche. Später, als sie erfahren hat, dass der Marquis ihr gar nicht helfen kann, ihre Familie finanziell zu retten, will sie oben bereits erwähnten Brief schreiben. Als sie schließlich vom bösen Marquis in ihrem Zimmer bis zur Hochzeit eingesperrt werden soll, muss sie sich einen Weg ausdenken, wie sie aus dem Zimmer fliehen kann – und das ist nicht einfach. Nachdem sie entkommen ist, trifft sie den schönen jungen Mann wieder, der ihr von seinem Geheimnis erzählt. Sie beschließt ihm dabei zu helfen und durchforscht das Anwesen mit kriminalistischer Akribie, bei der sie weitere zahlreiche Aufgaben erledigen muss, z.B eine Uhr mithilfe von Zahnrädern reparieren, Gemäldepuzzleteile zusammensetzen (das wird sie öfters tun!), ein Mosaik wieder herstellen durch Drehen der Teile und vieles mehr.
An Details zeigt sich, ob ein Entwickler sich wirklich Mühe gegeben hat, finde ich. World-Loom, die Entwickler von Aerie, haben sich sehr viel Mühe gegeben. Alle Minispiele bringen die Handlung voran, alle sind glaubwürdig und stimmig komponiert und gerade die Spiele, bei denen man Dinge nach Farben und Formen einordnen muss, können durchaus knifflig sein, weil die Unterschiede oft gering sind.
Es ist kein Spiel für jedermann. Aber auch wenn dem ein oder anderen durchaus ein Schauer über den Rücken laufen mag, ob der süßlichen Dialoge und der einem Bastei-Roman entsprungenen Geschichte, als das Spiel endete, dachte ich unwillkürlich "Oh, schade, schon zu Ende?" – und sollte ein Spiel nicht so sein? Ich würde mir sehr eine Fortsetzung oder eine ganze Reihe solcher romantischen Liebesgeschichten wünschen, dafür würde ich mir sogar ein Abo anschaffen. Nichts ist erfreulicher als ein ordentliches Happy End!
Gyanda J. für Gamesetter mehr anzeigen »
In der Manier von Barbara Cartland, die immerhin Milliarden von Büchern mit ihren kitschigen Liebesgeschichten verkauft hat, wird uns hier ein prachtvolle Geschichte geboten: eine junge hübsche Heldin, ein attraktiver edler junger Held, ein intriganter Marquis (der übrigens herrlich gezeichnet ist), Betrug, Gefangenschaft und ein wichtiges Geheimnis, das unbedingt aufgedeckt werden muss. Als Belohnung für all die Mühen winkt Florence dann ein Leben in Glück und Wohlstand, so wie wir es aus den Märchen kennen: "And they lived happily ever after". Dieses Spiel eignet sich wie kein zweites für regnerische Herbstabende, bei denen man es sich vor dem PC mit einer Tasse Tee gemütlich macht. Naja, zumindest für die romantischen Seelen unter uns eignet es sich dafür. Das Startbild des Spiels stimmt uns freundlich auf die Geschichte ein. Man sieht auf eine gepflegte Parklandschaft, eine kleine Steinbrücke überquert einen Bach, im Hintergrund sieht man Bucklebury Manor, im Vordergrund wird gerade Tee serviert. Dazu begleitet einen sanfte klassische Klaviermusik, die eigens für "Secret Diaries – Florence Ashford" komponiert wurde. Ein Spiel zum Aufatmen, zum Entspannen, zum zu sich Kommen nach einem hektischen Arbeitstag.
Man kann in zwei verschiedenen Modi spielen, "Normal" und "Experte". Wie üblich bekommt man im Experten-Modus weniger Glitzern und lädt der Hint-Button langsamer auf. Der Cursor stellt eine elegante Frauenhand dar, bei manchen Objekten kann man mit der Hand auch zugreifen. Der Hint-Button rechts im Bild ist eine Uhr mit daneben einem Konterfei von Florence. Sie gibt einem die Erklärungen. Der Hint-Button lädt im Normal-Modus relativ zügig auf und er ist auch dann hilfreich, wenn man mal in einer Szene steht, in der alles schon erledigt ist und man nicht weiß, wo man als Nächstes hin soll. Links findet man das Tagebuch, das leuchtet, wenn es einen neuen Eintrag gibt. Es ist ratsam, es auch wirklich zu lesen – manche Hinweise findet man nur hier. In der Mitte des Spielbildes befindet sich der Inventar-Balken, der als romantisches Blumenbeet gezeichnet ist. Minispiele sind überspringbar, allerdings lädt der Skip-Button recht lange, so dass man in der Zwischenzeit einfach mal knobeln kann, ob man es nicht doch lösen kann, so schwer sind sie nicht.
Manchmal kann man Dinge einfach so in Szenen aufnehmen, ohne, dass man erst dafür etwas tun musste, doch meist sind sehr viele unterschiedliche Handlungen erforderlich, um nur so eine Kleinigkeit wie die einen Brief zu schreiben, erledigt zu bekommen. Man glaubt ja gar nicht, wie mühsam dies im Jahr 1850 gewesen sein muss. Zuerst muss man eine Feder finden. Man muss einem Vogel Futter besorgen, die Feder schärfen und mit einem Schaft versehen. Dann braucht man noch Papier und Tinte. Die legt man dann auf dem Schreibtisch ab und plötzlich erscheint schon ein vorgeschriebener Brief, aus dem allerdings alle wichtigen Worte herausgeschnitten wurden, die man nun wieder einfügen soll. Nachdem man dies erledigt hat, muss dann dieser Brief noch versiegelt werden – Tesa war ja damals noch nicht erfunden. Also macht man sich erneut auf die Suche nach flüssigem Siegellack, einer Kerze, einer Möglichkeit aus beidem einen festen Siegelschaft herzustellen – und den Siegelring muss man auch erst noch finden. Natürlich bekommt man den nicht einfach so, sondern muss etwas dafür tun. Wichtig ist: wenn für eine Handlung mehrere Teile nötig sind, dann muss man erst tatsächlich alle Teile eingesammelt haben, bevor man anfangen kann. Versucht man es mit nur einem Teil der benötigten Dinge zumindest anzufangen mit der Handlung erklärt einem Florence, dass man erst alle nötigen Bestandteile finden müsse. Leider sagt sie einem nicht immer, wie viele das sind, so dass man manchmal etwas umherirrt auf der Suche.
Neben den sehr wohltuenden Zeichnungen, den Charakteren, der gut komponierten Geschichte, der so angenehmen beruhigenden Begleitmusik, waren es vor allem die vielfältigen Minispiele, die mir sehr gut gefallen haben in diesem Spiel. Alle machen Sinn! Und das ist wahrhaft eine Leistung, wenn man mal an die unsinnigen Aktionen denkt, die man oft in anderen Wimmelbildspielen ausführen muss. Hier sind die Spiele sehr gut in die Geschichte eingebettet. Bei ihrer Ankunft möchte sich Florence erst etwas frisch machen, bevor sie den Marquis trifft. Dafür braucht sie natürlich einen Kamm und eine Brosche. Später, als sie erfahren hat, dass der Marquis ihr gar nicht helfen kann, ihre Familie finanziell zu retten, will sie oben bereits erwähnten Brief schreiben. Als sie schließlich vom bösen Marquis in ihrem Zimmer bis zur Hochzeit eingesperrt werden soll, muss sie sich einen Weg ausdenken, wie sie aus dem Zimmer fliehen kann – und das ist nicht einfach. Nachdem sie entkommen ist, trifft sie den schönen jungen Mann wieder, der ihr von seinem Geheimnis erzählt. Sie beschließt ihm dabei zu helfen und durchforscht das Anwesen mit kriminalistischer Akribie, bei der sie weitere zahlreiche Aufgaben erledigen muss, z.B eine Uhr mithilfe von Zahnrädern reparieren, Gemäldepuzzleteile zusammensetzen (das wird sie öfters tun!), ein Mosaik wieder herstellen durch Drehen der Teile und vieles mehr.
An Details zeigt sich, ob ein Entwickler sich wirklich Mühe gegeben hat, finde ich. World-Loom, die Entwickler von Aerie, haben sich sehr viel Mühe gegeben. Alle Minispiele bringen die Handlung voran, alle sind glaubwürdig und stimmig komponiert und gerade die Spiele, bei denen man Dinge nach Farben und Formen einordnen muss, können durchaus knifflig sein, weil die Unterschiede oft gering sind.
Es ist kein Spiel für jedermann. Aber auch wenn dem ein oder anderen durchaus ein Schauer über den Rücken laufen mag, ob der süßlichen Dialoge und der einem Bastei-Roman entsprungenen Geschichte, als das Spiel endete, dachte ich unwillkürlich "Oh, schade, schon zu Ende?" – und sollte ein Spiel nicht so sein? Ich würde mir sehr eine Fortsetzung oder eine ganze Reihe solcher romantischen Liebesgeschichten wünschen, dafür würde ich mir sogar ein Abo anschaffen. Nichts ist erfreulicher als ein ordentliches Happy End!
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verfasst von Beatrice am 31.12.2010 um 17:29
verfasst von Caroline am 30.12.2010 um 09:09
verfasst von Jessica am 27.12.2010 um 11:31
Schöner kleiner Klassiker mit einem fantasievollen Abspann
verfasst von Anonym am 28.12.2016 um 16:50
Der Spielverlauf hat mich sehr überrascht! Viele verschiedene Räume die frei geschaltet werden und viele weitere schöne Aufgaben. Die Atmosphäre wurde immer schöner und es ist auch spannend zu spielen. Die Musik und die Hintergrundgeräusche sind wunderbar. Die Minispiele sind gut in dem Spiel eingebunden. Nicht so schwer aber manchmal doch etwas kniffiliger. Das meiste habe ich geschafft aber doch nicht alles. Der Abspann ist eine Augenweide, sollte man sich ansehen! mehr anzeigen »
verfasst von Corinna am 02.01.2011 um 02:08
verfasst von Karin am 30.12.2010 um 20:08
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